Last updated on 1. Februar 2022
100 Milliarden Sterne pro Galaxie, 100 Milliarden Galaxien. Ob die Annahme ungefähr stimmt, weiß kein Mensch, wobei die Erkenntnis, dass es unvorstellbar viele Sterne und damit höchstwahrscheinlich auch ganz viele Planeten in diesem für uns nicht begreifbaren Weltall gibt, keine Überraschung sein kann. Sofern man nicht einem geozentrischen Weltbild mit wortwörtlicher Auslegung sogenannter heiliger Bücher verpflichtet ist.
Trotzdem zweifelten Astronomen bis Anfang der neunziger Jahre, ob es Planeten außerhalb unseres Sonnensystems gebe. Ein paar tausend wurden bald danach entdeckt und so gingen Wissenschaftler bereits vor ein paar Jahren davon aus, dass jeder Stern im Schnitt von 1,6 Planeten umkreist wird, dass allein in der Milchstraße zehn Milliarden Sterne einen Planeten besitzen, der sich aufgrund seiner Entfernung zur Sonne in einer bewohnbaren Zone befindet.
Die Erde sei nicht einzigartig? Der Mensch nur eine Lebensform unter vielen anderen? Wie würden sich die Kirchen verhalten? Was bliebe übrig von auserwählten Völkern oder Stämmen, von exklusivem Anspruch auf Wahrheit und Regeln? Darf man sich vorstellen, dass die Gründer irdischer Religionen ihre Botschaft beim Planetenhüpfen all den anderen Zivilisationen im Erweckungsstadium verkünden? Fänden ihre Nachlassverwalter auf der Erde einen theologischen Schmäh, der alles bisherige rechtfertigen könnte?
Mittels der Drake-Gleichung, benannt nach Frank Drake, US-Astrophysiker, kann man spekulieren, wie viele außerirdische Kulturen es in der Milchstraße gibt, die technisch in der Lage und gewillt wären, mit uns zu kommunizieren. Inzwischen nimmt man an, es könne um jede vierte Sonne ein erdähnlicher Planet kreisen, vielleicht auch weniger, aber auf jeden Fall um viele.
Dedicated to Giordano Bruno, in Rom am 17. Februar 1600 als Ketzer verbrannt.
Quellen:
Focus Online, 11.1.2012
Spiegel Online, 11.1.2012
Astronews, 19.8.2019